Hypochonder

Ich habe mich gefragt, ob die übermäßige Aufmerksamkeit, die wir Tänzer unserem Körper schenken, nicht über die Grenzen des menschlichen Verstandes hinausgeht. Leiden wir Tänzer an Hypochondrie? Diese Frage hat mich zu diesem Stück inspiriert.

Der Schmerz wird quasi zum Tanzpartner und durch das Vehikel »Körper« in Form eines extrem dynamischen, jedoch asynchronem und zerstückelten Bewegungsvokabulars zum Ausdruck gebracht. Diese sehr dramatische Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper endet abrupt und wird von einem lyrischen Bild abgelöst, bei dem im wahrsten Sinne des Wortes die »Wunden geleckt« werden. Gleich einem verwundeten Tier, das in seine Behausung zurückgekehrt, selbst versucht, seinen Schmerzen Linderung zu verschaffen.